Viele Datenschutz-Probleme bei kostenlosen Android-Apps

Android und die Datenspionage – Das Smartphone ist für die meisten Menschen nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken und zudem ein echter Datenspeicher. Auf ihn befinden sich Fotos, Adressen und Telefonnummern, E-Mails, Termine im Kalender oder die gesamte Kommunikation über Messenger-Dienste wie WhatsApp oder Facebook. Setzt man die Information wie Puzzle-Teile zusammen, so ergeben sich detaillierte Profile seines Besitzers. Ein wahrer Alptraum also, wenn die empfindlichen Daten einfach gesammelt und weitergegeben werden. Doch genau das tun die meisten Smartphone-Apps und der genannte Alptraum ist bereits Realität.

Smartphone-Apps schnüffeln und das ist keine Seltenheit

Dabei stellt das Schnüffeln von Smartphone-Apps keine Ausnahme dar, sondern ist die Regel. Heimlich werden Werbenetzwerke kontaktiert und Nutzerdaten weitergegeben. Die Datenverbindungen werden im Hintergrund unbemerkt zu Dritten aufgebaut. Besitzer eines Google-Geräts sind besonders vom Datenhunger betroffen. Ein Französischer Sicherheitsforscher des Unternehmens Eurecom konnte sogar zeigen, dass die Gratis Apps aus dem Google-Play Store, heimlich insgesamt 250 000 verschiedene Webadressen ansteuern und Daten weitergeben. Hierfür wurden 2000 Gratis-Apps für Android-Smartphones aus 25 verschiedenen Kategorien auf einem Samsung-Smartphone ausgeführt und der Netzwerkverkehr der Apps abgefangen und analysiert.

Gratis-Apps finanzieren sich über Nutzerdaten

Und wer ursprünglich dachte die App-Entwickler nutzen die gesammelten Daten nur für die Verbesserung von Apps, der täuscht. Eine App die kostenlos im App-Store zur Verfügung steht, finanziert sich nun einmal durch den Kauf von Nutzerdaten. Deswegen fordern die Apps oft mehr Zugriffsrechte an, als für die Funktion überhaupt benötigt wird. Außerdem, je mehr Daten die App-Programmierer an Nutzerdaten weitergeben, desto höher sind auch ihre Einnahmen. Neben Google mit Analytics, gehören die Firmen Flurry, Admob und Mopub zu den wichtigsten Datensammlern und die App Music Volume EQ, eine Equalizer-App zur akustischen Klangeinstellung, ist Spitzenreiter bei der Weitergabe von Hintergrunddaten. Es wird also versucht, alles an Daten mitzunehmen, was eben abgegriffen werden kann.

Aus Nutzerdaten wird ein Benutzer-Profil

Doch was machen die Unternehmen, die von den App-Entwicklern die Daten zugespielt bekommen, mit den Nutzerdaten? Aus den Nutzerdaten, die aus möglichst vielen Informationen bestehen, werden Benutzer-Profile erstellt, die zuvor miteinander verknüpft wurden. Durch das Benutzer-Profil lassen sich dann passgenaue Anzeigen auf den Mobilgeräten platzieren. Zusammen mit dem Standort, der Geräteinformation und einer E-Mail-Adresse in Verbindung mit der Werbe-ID von Google, werden alle Informationshäppchen auf den jeweiligen Nutzer zurückgeführt.

Google-ID lässt sich nicht unterbinden und neues App-Berechtigungssystem geplant

Google verlangt außerdem seit 2014 von allen neu veröffentlichten Apps die Nutzung der Werbe-ID. Sie ist das Tracking-Tool, um zielgerichtete Reklame schalten zu können. Zwar kann man die Werbe-ID zurücksetzen, doch nachdem man diese zurückgesetzt hat, wird sofort eine neue generiert.

Zudem gab Google die nächste Android-Version mit dem Code-Namen „M“ bekannt. Damit soll das Berechtigungssystem für Apps erneuert werden. Denn zuvor konnte man die Erlaubnis verwehren, ob Apps auf den Standort oder Fotos zugreifen können. Und ohne Erlaubnis, ließ sich das Programm nicht installieren. Sind die Rechte aber einmal gewährt, können Apps ohne Kontrolle jederzeit auf private Daten zugreifen. Mit dem neuem Berechtigungssystem hat man Nutzer nun die Möglichkeit den Zugriff für Berechtigungsarten bspw. den Standort, die Kamera, das Mikrofon, die Kontakte, die Telefonie-Funktion oder die SMS – zu gewähren oder wieder zu entziehen. Die Weitergabe von Werbedaten wird aber trotzdem nicht verhindert, denn Apps werden auch weiterhin auf Netzwerkverbindungen und das Internet zugreifen.


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