IP65, IP67 & IP68-Zertifizierung – was bedeutet das genau?

IP65, IP67 & IP68-Zertifizierung – was bedeutet das genau? – Der IP-Code wird vielen Handynutzern unbekannt sein, obwohl er ziemlich nützliche Angaben erhält. Der kurze Code gibt Aufschluss darüber wie gut ein Handy gegen Fremdkörper und Wasser geschützt ist. Dementsprechend kann man mit Hilfe des Codes oft viel darüber erfahren wie gut ein Smartphone verarbeitet ist. Allerdings gibt es auch Einschränkungen.

Samsung schreibt beispielsweise in den eigenen FAQ zur Aussagekraft der IP Zertifizierung:

Die Anforderungen basieren auf einer DIN Norm. Das bedeutet, ein Fitnessband oder eine Smartwatch mit dem IP-Code 68 kannst du beim Joggen im Regen oder beim Abwasch tragen. Der IP-Code berücksichtigt jedoch nicht den Wasserdruck und gibt keinen Hinweis darauf, ob du ein Modell bei Wassersportaktivitäten wie Schwimmen verwenden kannst. Hierfür benötigst du die ATM Bewertung nach ISO Standard 22810:2010. Dabei wird unter anderem die Wasserbeständigkeit unter Druck geprüft.

Das sollte man beachten – dazu schließen viele Anbieter trotz hoher IP Zertifizierung Haftungen für Wasserschäden etc. aus. Wasserdicht bedeutet daher meistens nur wasserdicht auf dem Papier.

Explosionsgeschützes Smartphone
Explosionsgeschützes Smartphone

Die Bedeutung des IP-Codes

Der Code wird vergeben von der Internationalen Elektronischen Kommission und gibt Aufschluss über die Art des Schutzes des Smartphones. Der Code besteht in der Regel aus zwei Ziffern. Die erste Ziffer trifft eine Aussage über den Schutz gegenüber Fremdkörper, die zweite Ziffer sagt dem Nutzer wie gut das Smartphone gegen Wasser geschützt ist. Besitzt man zum Beispiel ein Sony Xperia go so hat dieses den Code “IP67”. Die 6 im Code bedeutet, dass das Smartphone staubdicht ist. Bei der 7 weiß der Nutzer, dass das Smartphone gegen Wasser geschützt ist, falls es rund 30 Minuten in einer Wassertiefe von 1 Meter verbleibt. Bei anderen Ziffern ergibt sich eine andere Stärke des Schutzes. Je höher die Ziffern sind, desto besser ist der Schutz. Jede Ziffer hat hier ihre entsprechende Bedeutung.

Schutz gegen Fremdkörper

  • 0 – kein Schutz
  • 1 – Geschützt gegen feste Fremdkörper (Durchmesser ab 50 mm)
  • 2 – Geschützt gegen feste Fremdkörper (Durchmesser ab 12,5 mm)
  • 3 – Geschützt gegen feste Fremdkörper (Durchmesser ab 2,5 mm)
  • 4 – Geschützt gegen feste Fremdkörper (Durchmesser ab 1,0 mm)
  • 5 – Staubgeschützt
  • 6 – Staubdicht

Schutz gegen Wasser

  • 0 – kein Schutz
  • 1 – Schutz gegen senkrecht fallendes Tropfwasser
  • 2 – Schutz gegen fallendes Tropfwasser bei Gehäuseneigung bis 15°
  • 3 – Schutz gegen fallendes Sprühwasser bis 60° gegen die Senkrechte
  • 4 – Schutz gegen allseitiges Spritzwasser
  • 5 – Schutz gegen Strahlwasser (Düse) aus beliebigem Winkel
  • 6 – Schutz gegen starkes Strahlwasser
  • 7 – Schutz gegen zeitweiliges Untertauchen (30 Minuten bei einer Wassertiefe von 1 Meter)
  • 8 – Schutz gegen dauerndes Untertauchen (Wassertiefe wird vom Hersteller bestimmt)
  • 9 – Schutz gegen Wasser bei Hochdruck-/Dampfstrahlreinigung

VIDEO: Die IP-Schutzklassen erklärt

Was bedeutet die IP Schutzklasse? -- Die IP-Schutzart erklärt

Vorgehen beim Prüfen

Den besten Schutz liefert laut der Tabelle also ein Gerät mit einem hohem Code. Die gängigsten Codes für Handys sind “IP67” oder “IP68”. Wer so ein Smartphone besitzt kann dies also als staubdicht bezeichnen. Zum Erhalt dieser Bezeichnung muss das Gerät in einer mit Talkumpuder gefüllten Staubkammer, bei einem im Gerät erzeugten Unterdruck von 20 mbar, rund acht Stunden lang aushalten, ohne dass sich danach im Gerät Fremdkörper befinden. Bei einer IP5x-Zertifizierung gilt das Gerät als staubgeschützt und ist gegen das Eindringen von Staub in schädlichen Mengen geschützt. Je besser das Smartphone gegen Staub geschützt ist, desto schwerer ist es auch an das Innenleben des jeweiligen Gerätes zu kommen. Wer also sein Smartphone mit Werkzeug bearbeiten will hat bei einer IP5x, oder IP6x Bezeichnung schlechte Karten.

Beim Schutz gegen Wasser haben Geräte mit “IP67” oder “IP68” einen Schutz vor zeitweiligem oder dauerhaftem Untertauchen. Getestet wird hier in einem Wasserbecken. Dazu wird das Smartphone im Wasser versenkt und muss für 30 Minuten die Prozedur unbeschadet überstehen. Für eine IPx8-Zertifizierung muss das Gerät sogar noch mehr durchstehen. Die Tiefe muss hier mehr als einen Meter betragen und das Gerät muss auch länger als 30 Minuten unter Wasser bleiben. Geräte mit  IPx4, oder IPx5 sind leider nur gegen Strahl- oder Spritzwasser geschützt. Landet so ein Smartphone im Sommer beim Badeausflug also mal kurz im See, kann man es danach wahrscheinlich vergessen.

Stoßfeste Smartphones

Gigaset hatte in diesem Jahr bereits das GS6 herausgebracht und damit ein Premium-Outdoor Smartphone gelauscht (der Testbericht zum GX6). Für Nutzer, die nicht ganz so viel Geld ausgeben wollen, gibt es inzwischen mit dem GX4 die etwas günstigere Version. Für 349 Euro bekommt man dabei ebenfalls militärische Schutzstandards und einen wechselbaren Akku. Die Rückseite der Modelle lässt sich also wieder öffnen um den Akku zu tauschen. Das kann jeder selbst machen ohne die Fachwerkstatt aufsuchen zu müssen.

Das Unternehmen schreibt selbst zu den Funktionen des neuen Gigaset GX4:

  • Robustheit Das Gigaset GX4 ist rundum geschützt. Mit seinem TPU-Doppelspritzgehäuse und einem Rahmen aus Aluminium, Magnesium und Titan erfüllt es die Standards MIL-STD-810H und IP68. Es verträgt spielend Stürze aus 1,20 Metern Höhe und taucht bis zu einer halben Stunde im 1,50 Meter tiefen Wasser. Das Gerät funktioniert bei Umgebungstemperaturen zwischen -15 und 45°C und lässt sich mit Wasser, Seife, Alkohol oder Desinfektionsmittel reinigen.
  • Ausdauer Neu im Vergleich zum GX290 ist der Wechsel-Akku, der vom Anwender selbst getauscht werden kann. Mit 5.000 mAh Leistung erlaubt er eine Sprechzeit von 45 Stunden (4G), eine Audio-Abspielzeit bis zu 56 Stunden und maximal 16 Stunden Video-Abspielzeit. Auch das Gigaset GX4 lässt sich mit 15 Watt nach Qi-Standard kabellos schnellladen. Es unterstützt nun auch Power Delivery 3.0 und ist mit bis zu 30 Watt in nur 1 Stunde superschnell auf 90 Prozent geladen.
  • Darstellung Das V-Notch Display hat nun einen höheren Kontrast von 1.500 : 1 und löst in HD+ (1.560 x 720 Pixel) auf  – die optimale Kombination für eine klare Darstellung bei gleichzeitig maximaler Akkulaufzeit. Mit einer Helligkeit von 550 nits ist die Anzeige auch im hellen Sonnenlicht gut ablesbar. Das Display wird geschützt durch Corning® Gorilla® Glass 5 mit einer kratzfesten und schmutzabweisenden Oberfläche. Es lässt sich auch mit bis zu zwei Millimeter dicken Handschuhen und mit nassen Händen bedienen.
  • Leistung Von Microsoft Teams bis Word, von Instagram bis TikTok, von Signal bis WhatsApp, von booking.com bis DB Navigator: Für Rechenpower unterwegs sorgt der MediaTek Helio G99 mit acht Kernen – zwei A76 mit bis zu 2,2 Ghz und vier A55 mit bis zu 2,0 GHz. Der Prozessor hat auch mit mehreren Anwendungen parallel keine Probleme und hält noch ausreichend Reserven bereit. Der Dual-SIM-Slot nimmt zwei Nano-SIM-Karten auf und der 64 GB große interne Speicher lässt sich mit einer MicroSD-Karte um bis zu 1 Terabyte erweitern.

Mit dem Samsung Galaxy XCover 4 hat sich sogar Samsung auf das Gebiet der Outdoor-Smartphones gewagt. Optisch sieht man dem Smartphone allerdings nicht allzu viel von seiner angeblichen Robustheit an. Es besitzt ein 5 Zoll großes Display, ist mit 9,7 mm Tiefe etwas dicker als übliche Smartphones von Samsung und soll eine Wassertiefe von bis zu 1,5 Meter für 30 Minuten lang aushalten können. Samsung räumt jedoch ein, dass dies nur bei klarem Wasser funktioniert. Beim Eintauchen in andere Flüssigkeiten wie Salzwasser oder Seifenlauge bleibt der Schutz nicht bestehen.

Die Firma Caterpillar ist normalerweise bekannt für Baustellenfahrzeuge wie Bagger und Walzen. Es scheint logisch, dass Fahrer eines solchen Fahrzeug auch ein stabiles Handy benötigen. Daher hat Caterpillar 2016 das Caterpillar Cat S60 vorgestellt. Das Smartphone ist ziemlich klobig und hat große Kanten. Laut Angaben des Herstellers soll es bis zu 5 Meter wasserdicht sein und Stürze aus 1,80 Metern Höhe überstehen. Dieses Smartphone verfügt sogar über eine eingebaute Wärmebildkamera. So können damit zum Beispiel schlecht isolierte oder undichte Stellen in Wänden erkannt werden.

Auch der japanische Hersteller Kyocera versucht sich mit robusten Smartphones auf dem Markt zu etablieren. Das Kyocera Torque KC-S701 soll sich auch noch gut mit Handschuhen bedienen lassen und hat eine sehr hohe Displayhelligkeit. Ein weiterer Vorteil dieses Smartphones ist die sogenannte “Smart Sonic Receiver” Funktion. Diese ermöglicht Telefonieren auch noch mit Lärmschutz-Kopfhörern. Das funktioniert, da eine Vibrationsfunktion die Stimmen des Anrufers in Vibration umwandelt. Diese Vibrationssignale werden in das Ohr übertragen und dort wieder in akustische Signale umgewandelt.

Samsung Galaxy Xcover 4 im TCS-Test

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Zuletzt aktualisiert: 19. Mai 2023


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