Facebook: politische Werbung nur noch von identifizierten Accounts

Facebook musste sich in den letzten Jahren immer wieder Vorwürfe gefallen lassen, dass sich über das Netzwerk vor allem im Vorfeld von Wahlen bestimmte Nutzergruppen sehr einfach manipulieren lassen. In verschiedenen Wahlkämpfen der letzten Jahre hatte sich gezeigt, dass man über das System von Facebook bestimmten Nutzern sehr zielgerichtet Informationen (egal ob wahr oder falsch) anzeigen lassen konnte, um deren Entscheidung in eine bestimmte Richtung zu beeinflussen.

Das Unternehmen geht nun gegen diese Form der Werbung vor und verschärft die Anforderungen an politische Werbung im Netzwerk. Die neue Regelungen sollen dabei ab 15. April scharf geschaltet werden – bis dahin müssen eventuelle Werbetreibende diese umgesetzt haben. Das würde in Deutschland also noch rechtzeitig zur Wahl des EU-Parlaments und einigen Regionalwahlen kommen.

Kernstück der neuen Regelungen ist ein neuer Autorisierungsprozess, bei denen Werbetreibende ihre Identität gegenüber Facebook bestätigen müssen. Diese Identität wird dann auch an den Anzeigen mit angegeben. Es gibt einen neuen Button “Finanziert durch” über den man sich anzeigen lassen kann, wer diese Werbung geschaltet hat.

Das Unternehmen schreibt dazu:

Alle Werbetreibenden, die innerhalb der EU Anzeigen mit Bezug zu Politikern oder Parteien, zu Wahlen (einschließlich Kampagnen zur Erhöhung der Wahlbeteiligung) oder Themen von besonderer Relevanz in der EU (Einwanderung, politische Werte, Bürgerrechte und soziale Rechte, Sicherheit und Außenpolitik, Wirtschaft, Umweltpolitik) erstellen oder bearbeiten möchten, müssen ihre Identität verifizieren. 

Dazu sind politische Anzeigen nun auch noch 7 Jahre nach der Schaltung sichtbar. Damit kann über einen recht langen Zeitraum nachvollzogen werden, wer welche Form der Werbung auf Facebook geschaltet hat.

Direkte Anforderungen an die Inhalte der Werbung gibt es aber nicht. Hier bleibt alles beim Alten. Das Netzwerk hofft wahrscheinlich, dass allein die Identifizierung der Werbetreibenden reicht, um die Qualität der Werbung zu erhöhen. Das ist natürlich etwas kurzsichtig, denn viele Thinktanks und andere Gruppierungen lassen sich auch mit einer Identifizierung nicht so einfach zuordnen und das öffnet den Weg für vorgeschobene Unternehmen und Vereine, über die man zukünftig politische Werbung verteilen kann.

Zuletzt aktualisiert: 10. April 2019


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