eSIM – die neue Technik einfach erklärt – Apple hat mit dem iPhone 11 bereits die zweite Generation von Smartphones auf den Markt gebracht, die auf fest verbaute Simkarten setzt. Neben den normalen Plastik-Sim kann man die iPhone 11 auch als eSIM Geräte betreiben und die Tarif- und Anbieter-Daten direkt auf die fest verbaute Simkarte (eSIM) laden. In der Regel definiert sich eSIM wie folgt:
Definition: e-SIM Karten sind fest verbaute Simkarten, die sich über das Handy, Smartphone oder Tablet mit Tarifen verschiedener Anbieter programmieren lassen.
Die eSIM Technik ist bereits länger am Markt verfügbar, aber erst seit 2018 wird sie auch für Handys und Smartphones verstärkt genutzt und daher findet man immer häufiger die Hinweise auf eSIM und die Möglichkeiten der neuen integrierten Simkarten. Die bisherigen Simkarten-Formate sind damit nun mit eSIM erweitert worden.
Inhaltsverzeichnis
Was verbirgt sich hinter der eSIM Technik?
Grundsätzlich unterscheidet sich der Einsatz einer eSIM nicht von denen von normalen Simkarten. Man bekommt vom Anbieter die Tarifdaten und den Netzzugang zugeschickt: in dem einem Fall als Aktivierungscode für die eSIM und im anderen Fall bereits direkt vorprogrammiert auf einer Plastik-Sim. Es gibt aber durch die neue Technik eine Reihe von Vorteilen:
- eSIM können direkt programmiert werden und es reicht dafür in der Regel ein QR-Code, der durch den Anbieter zur Verfügung gestellt wird. Man kann diese Tarife damit schneller nutzen und auch schneller wieder wechseln, da man nicht darauf warten muss, dass die Simkarte per Post ankommt
- in vielen Fällen kann man eSIM und normale Sim parallel nebeneinander nutzen und damit hat man die Auswahl zwischen mehr Tarifen und kann schneller zum passenden Angebot wechseln
- mit fest verbauten Simkarten entfällt eine technische Fehlerquelle, da mit dem Wechsel die normalen Simkarten oft auch abgenutzt und beschädigt wurden und daher nicht mehr nutzbare waren (siehe auch Sim wird nicht mehr erkannt)
Zukünftig könnte mit de Wechsel hin zu eSIM auch der komplette Simkarten-Slot entfallen und so Platz für andere Technik und neue Komponenten schaffen. Damit haben die Smartphones auch eine Öffnung weniger und es wird einfacher, die Geräte gegen Wasser und Schmutz abzusichern.
Widerstand kommt allerdings in Teilen von den Mobilfunk-Anbietern. Besonders die Netzbetreiber haben ein Problem mit eSIM Karten, denn sie hätten gerne, dass Kunden dauerhaft und längerfristig die eigenen Tarife nutzen. Schnelle Wechselmöglichkeiten und flexibel Nutzung der Smartphones ist daher nicht gewünscht. Entsprechend haben es Hersteller auch schwer eSIM Geräte zu platzieren.
Welche Kosten entstehen durch eSIM?
Prinzipiell macht es für die Kosten des Tarifes oder der Flatrate keinen Unterschied, ob man eine eSIM oder eine Plastik Sim nutzt. Es macht ja an sich auch keinen Unterschied, ob man eine Nano- oder eine Micro-Sim nutzt, von daher unterscheiden sich auch die Preise der Tarife für eSIM nicht. Bei allen Anbieter sind daher die Kosten und die Konditionen gleich, auch wenn man die Tarife auf die integrierte Sim lädt.
Für den Wechsel auf eSIM berechnen allerdings einige Anbieter zusätzliche Gebühren. Bei den Drillisch Discountern muss beispielsweise die eSIM als Ersatzkarte aktiviert werden und das kostet einmalig 14.95 Euro.
Welche Geräte unterstützen eSIM?
Um eSIM Angebote nutzen zu können, muss das Handy oder Smartphone diese neue Technik unterstützen. Dabei sind die Hersteller sehr unterschiedlich aufgestellt, was eSIM betrifft. Am weitesten dabei ist Apple. Das Unternehmen verbaut eSIM seit 2018 in allen iPhones. Google ist vergleichbar aufgestellt und liefert alle Pixel Modelle seit dem Google Pixel 3 mit eSIM aus. Samsung dagegen setzt eSIM bisher nur in den Smartwatches ein und andere Hersteller haben sich diesem Thema bisher noch gar nicht genähert. Die Auswahl an eSIM Geräten ist daher vergleichsweise überschaubar. Dazu findet man diese Technik vor allem bei den Topmodellen, im Smartphone Preisbereich von um die 100 Euro gibt es bisher noch gar keine Angebote für diese Technik.
Smartphones ohne eSIM-Unterstützung (Stand: 2025)
Modell | Hersteller | Bemerkung |
---|---|---|
Samsung Galaxy A35 | Samsung | Kein eSIM-Chip verbaut |
Xiaomi Redmi 9A | Xiaomi | Nur physische SIM-Karte |
Sony Xperia XA2 / L1 / E5 | Sony | Ältere Modelle ohne eSIM |
Huawei P30 / P10 Lite | Huawei | Kein eSIM-Support |
Nokia C2-01 / 100 / 2220 | Nokia | Klassische Featurephones ohne eSIM |
Alcatel 1S | Alcatel | Einsteigergerät ohne eSIM |
Motorola One Zoom | Motorola | Kein eSIM-Modul |
Blackberry Key2 | Blackberry | Kein eSIM-Support |
Bisher lässt sich leider auch schwer abschätzen, wie es mit Anbieter und Handys und Smartphones für eSIM weiter gehen wird. Xiaomi und OnePlus haben sich bisher noch nicht offiziell zu ihren Plänen in diese Richtung geäußert und wie es aussieht werden zumindest die nächsten Topmodelle weiterhin nur mit normalen Simkarten auf dem Markt kommen. Dies ist im Übrigen nicht nur in Deutschland so, sondern man kann dies auch international feststellen. Auch in China gibt es bisher nur wenige Anbieter, die eSIM-fähige Handys und Smartphones im Angebot haben. Xiaomi hat mittlerweile in einigen Topmodelle eSIM eingebaut, nach einem wirklichen Durchbruch sieht dies aber nicht aus.
Welche eSIM Anbieter und Tarife gibt es?
Viele Anbieter haben bereits eSIM Tarife, aber leider noch nicht alle. Die Auswahl ist aber auf jeden Fall größer als bei den Hardware-Angeboten und Geräte. Aktuell gibt es die eSIM Unterstützung bei den Netzbetreiber-Tarifen von Telekom, Vodafone und O2. Dazu hat O2 auch eine Reihe von eigenen Marken mit eSIM ausgerüstet. Auch Drillisch bietet bei den meisten O2/Telefonica Tarifen eSIM an.
Drillisch hat eSIM mittlerweile für fast alle Marken frei gegeben:
- yourfone
- smartmobil*
- winSIM
- maXXim
- PremiumSIM
- simply
- DeutschlandSIM
- Handyvertrag.de
- BildConnect*
- sim.de
- Eteleon
- Galaxyexperte.de
Im Prepaid Bereich haben die meisten Anbieter mittlerweile ebenfalls eSIM bekommen. Nach wie vor unterstützen aber nicht alle Prepaid Allnet-Flat diese Technik. Am weitesten sind die D1 Prepaid Anbieter im Telekom Netz. Fast alle Discounter haben eSIM und zwar auch direkt im Bestellprozess integriert. Dann kann man die eSIM direkt mit bestellen. In anderen Netzen geht dies teilweise noch nicht. Diese Prepaid Anbieter im Vergleich haben zwar eSIM, aber man muss sie nachträglich umtauschen.
Was bedeutet Dual eSIM?
Dual eSIM bedeutet, dass ein Smartphone zwei eSIMs gleichzeitig nutzen kann. eSIM steht für embedded SIM, also eine eingebaute SIM-Karte. Im Gegensatz zu einer physischen SIM-Karte, die in einem Steckplatz im Gerät eingesetzt wird, ist eine eSIM direkt in den Chipsatz des Geräts integriert.
Dies hat folgende Vorteile:
- Kein Sim-Karten-Slot erforderlich:
- So können Geräte kleiner und kompakter gestaltet werden.
- Einfacherer Wechsel des Mobilfunkanbieters:
- Sie müssen keine physische SIM-Karte mehr tauschen, sondern können den Anbieter einfach über die Software wechseln.
- Höhere Sicherheit:
- eSIMs sind schwerer zu fälschen und zu stehlen als physische SIM-Karten.
Mit Dual eSIM können Sie also zwei verschiedene Mobilfunknummern auf einem Gerät nutzen.
Dies kann nützlich sein, wenn Sie zum Beispiel ein privates und ein geschäftliches Telefon haben möchten oder wenn Sie häufig ins Ausland reisen und einen lokalen Mobilfunkanbieter nutzen möchten.
Wie installiert man eSIM Angebote?
Um eine eSIM zu aktivieren, müssen die Tarifdaten des jeweiligen Mobilfunkanbieters auf das eSIM-Modul des Smartphones übertragen werden. Der Ablauf ist bei den meisten Anbietern ähnlich: Man erhält einen Aktivierungscode, meist in Form eines QR-Codes, den man mit dem Handy scannt. Dadurch wird das eSIM-Profil automatisch auf das Gerät geladen. Wichtig: Für diesen Vorgang ist eine Internetverbindung erforderlich, idealerweise über WLAN.
Nach erfolgreicher Installation funktioniert die eSIM wie eine herkömmliche SIM-Karte – mit allen gewohnten Funktionen.
Allerdings gibt es Unterschiede bei der Bereitstellung des Aktivierungscodes:
- Manche Anbieter senden den Code per Post, was einige Tage dauern kann.
- Andere stellen ihn direkt im Online-Kundenbereich zur Verfügung, wo man ihn bequem mit dem Smartphone scannen kann.
- Die Telekom geht bei Smartwatches sogar einen Schritt weiter: Hier erfolgt die Aktivierung direkt über die Watch-App, ganz ohne QR-Code oder manuelle Eingabe.
Diese Unterschiede können den Aktivierungsprozess je nach Anbieter deutlich vereinfachen oder verzögern. Wer schnell starten möchte, sollte vorab prüfen, wie der jeweilige Anbieter die eSIM-Freischaltung handhabt.
So aktiviert man die eSIM bei iPhone und Android Smartphones
Die Aktivierung eines eSIM-Tarifs unterscheidet sich je nach Gerät und Betriebssystem. Im Folgenden finden Sie allgemeine Anweisungen für Android und iOS:
Android:
- Einstellungen öffnen: Tippen Sie auf das Zahnradsymbol auf Ihrem Startbildschirm.
- Verbindungen suchen: Wählen Sie „Netzwerk & Internet“ oder „Verbindungen“.
- Mobilfunkoptionen wählen: Tippen Sie auf „Mobilfunknetz“ oder „Mobile Daten“.
- eSIM-Option finden: Suchen Sie nach „eSIM“ oder „Mobilfunktarif hinzufügen“.
- eSIM-Tarif aktivieren: Wählen Sie die Option zum Aktivieren eines neuen Tarifs.
- Anweisungen folgen: Folgen Sie den Anweisungen auf dem Bildschirm, um den eSIM-Tarif zu aktivieren.
- QR-Code scannen: In den meisten Fällen erhalten Sie von Ihrem Mobilfunkanbieter einen QR-Code. Scannen Sie diesen Code mit Ihrem Smartphone, um den Tarif automatisch zu aktivieren.
- Manuelle Eingabe: Einige Anbieter erlauben die manuelle Eingabe der Tarifdetails. In diesem Fall müssen Sie die IMEI Ihres Geräts sowie die vom Anbieter erhaltenen Zugangsdaten eingeben.
iOS:
- Einstellungen öffnen: Tippen Sie auf das Zahnradsymbol auf Ihrem Startbildschirm.
- Mobilfunk wählen: Wählen Sie „Mobilfunk“ oder „Mobile Daten“.
- Mobilfunktarif hinzufügen: Tippen Sie auf „Mobilfunktarif hinzufügen“.
- eSIM-Option wählen: Wählen Sie die Option „eSIM“.
- Tarif aktivieren: Wählen Sie die Option zum Aktivieren eines neuen Tarifs.
- Anweisungen folgen: Folgen Sie den Anweisungen auf dem Bildschirm, um den eSIM-Tarif zu aktivieren.
- QR-Code scannen: In den meisten Fällen erhalten Sie von Ihrem Mobilfunkanbieter einen QR-Code. Scannen Sie diesen Code mit Ihrem Smartphone, um den Tarif automatisch zu aktivieren.
- Manuelle Eingabe: Einige Anbieter erlauben die manuelle Eingabe der Tarifdetails. In diesem Fall müssen Sie die IMEI Ihres Geräts sowie die vom Anbieter erhaltenen Zugangsdaten eingeben.
Wie viele eSIM Profile kann man laden?
Auf eine eSIM können mehrere Profile geladen werden. Die Anzahl der gleichzeitig aktiven Profile kann jedoch je nach Gerät und Mobilfunkanbieter variieren. Oft gibt es nur Single eSIM so dass nur ein Profil aktiv sein kann, einige Topmodelle bieten auch Dual eSIM mit zwei gleichzeitig aktiven Profilen (entspricht Dual SIM)
Allgemeine Informationen:
- eSIM-Profile: Ein eSIM-Profil ist ein digitaler Datensatz, der die Informationen für einen Mobilfunktarif enthält.
- Speicherplatz: eSIMs haben einen begrenzten Speicherplatz, der mehrere Profile gleichzeitig speichern kann.
- Aktive Profile: Die Anzahl der gleichzeitig aktiven Profile kann jedoch durch den Gerätehersteller oder den Mobilfunkanbieter begrenzt sein.
Verschiedene Szenarien:
- Dual-SIM mit eSIM:
- iPhone: iPhone 13-Modelle und neuer unterstützen zwei aktive eSIMs.
- Android: Die meisten Android-Smartphones unterstützen Dual-SIM mit einer Nano-SIM und einer eSIM.
- Mehrere eSIM-Profile für verschiedene Tarife:
- Urlaubs-eSIM: Sie können ein eSIM-Profil für ein lokales Datenpaket im Ausland speichern.
- Business- und Privat-eSIM: Sie können separate Profile für berufliche und private Nutzung haben.
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Technikaffin seit den Zeiten von Amiga 500 und C64 – mittlerweile aber eher mit deutlichem Fokus auf die Bereich Mobilfunk und Telekommunikation. Die ersten Artikel im Telco Bereich habe ich bereits 2006 geschrieben, seit dem bin ich dem Thema treu geblieben und nebenbei läuft mittlerweile auch noch ein Telefon- und Smartphone Museum um die Entiwcklung zu dokumentieren.