In den USA haben derzeit einige Käufer des neuen Google Pixel ein Problem: Google hat ihnen den Zugriff auf ihre persönlichen Google Accounts gesperrt und damit sind Mail, Fotos und auch Dateien nicht mehr nutzbar.
Betroffen sind dabei Google Pixel Käufer, die ihre Modelle an einen gewerblichen Händler in New Hampshire weiter verkauft haben. Das ist in den USA nicht ganz ungewöhnlich und wurde auch schon bei den Nexus Modellen oft so praktiziert. Damit können Händler die oft relativ restriktive Verkaufspolitik von Google umgehen.
Klarer Verstoß gegen die Pixel Verkaufsbedingungen
Allerdings stellt diese Vorgehensweise auch einen Verstoß gegen die AGB bzw. Verkaufsbedingungen dar. Dort ist klar geregelt, dass man die Geräte nur für die private Nutzung erwerben darf und ein Weiterverkauf ausgeschlossen ist. In den deutschen AGB heißt es ebenfalls:
Weiterverkauf und Geschenke
Sie dürfen Geräte nur für Ihren persönlichen Gebrauch kaufen. Der gewerbliche Weiterverkauf von Geräten ist nicht gestattet. Sie dürfen Geräte jedoch verschenken. Die beschenkten Personen müssen möglicherweise ein Google Payments -Konto erstellen und verwalten, um Google-Support zu erhalten. Diese Bedingungen gelten auch für beschenkte Personen, sofern diese die Bedingungen akzeptiert haben.
Allerdings gab es dabei bisher wenig Probleme. Bei den letzten Nexus Modellen hat Google nichts gegen diese Vorgehensweise unternommen und daher war es doch überraschend, daß Google beim neuen Pixel durchgegriffen hat und den betroffenen Käufern gleich die gesamten Accounts samt aller Daten gesperrt hat. Im Original heißt es dazu:
The account closure includes all of Google’s services. The people affected don’t have access to Gmail, Google Drive, Google Voice, or anything from Google. They don’t have any access to gift cards, bills, travel confirmations, work documents, etc that were saved in their Gmail accounts.
Ob sich dieser Sperrung rechtlich so halten ließe, bleibt dahingestellt, immerhin haben die Nutzer nicht gegen die AGB der Google Dienste sondern gegen die AGB beim Kauf des Google Pixel verstoßen. Im Zweifel müsste man das aber langwierig vor Gerichten einklagen und hätte in dieser Zeit keinen Zugriff auf die Account sowie die Daten.
Happy End zumindest bei einem Nutzer
Zumindest für Dan, der diese Vorgehensweise öffentlich gemacht hat, gibt es derzeit gute Nachrichten. Google hat den Fall nochmal geprüft und den Account nun wieder frei gegeben. Er hat also ab sofort wieder Zugriff auf seine Daten bei Google.
Ob die anderen etwa 200 Verkäufer auch damit rechnen können, dass ihre gesperrten Accounts wieder frei gegeben werden, ist bisher nicht bekannt. Vielleicht begnügt sich Google aber mit diesem Warnschuss und gibt auch diese Account wieder frei.
Google Pixel bedeutet Abhängigkeit von Google
Auch wenn sich Google letztendlich großzügig gezeigt hat, macht der Fall trotzdem klar, wie eng die Dienste bei Google verknüpft sind. Lässt man sich auf Google Services ein wird man abhängig und verliert im Falle eines Problems oder Verstoßes möglicherweise alle seine Daten und seinen Zugriff. Das ist vor allem ein Problem, weil sich in den AGB durchaus noch Konstruktionen verstecken könnten, gegen die man verstößt ohne es zu wissen. Das Vertrauen in Google ist bei vielen Nutzern noch groß, mit solchen Aktionen zeigt man aber, dass Vertrauen allein nicht viel nützt.
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Technikaffin seit den Zeiten von Amiga 500 und C64 – mittlerweile aber eher mit deutlichem Fokus auf die Bereich Mobilfunk und Telekommunikation. Die ersten Artikel im Telco Bereich habe ich bereits 2006 geschrieben, seit dem bin ich dem Thema treu geblieben und nebenbei läuft mittlerweile auch noch ein Telefon- und Smartphone Museum um die Entiwcklung zu dokumentieren.