Gigaset GS370 im Test – was leistet das teuerste Gigaset Smartphone?

Gigaset hat das neue GS370 am 16. November vorgestellt und wir haben das Gerät in den letzten Tagen ausführlich getestet. Das Modell war dabei im täglichen Einsatz als Handy und damit gibt es einen guten Blick auf die Stärken und die Schwächen des Gerätes. Zur Einordnung muss man sagen, dass der Preis des Gigaset GS 370 mittlerweile bei etwa 270 Euro liegt und das Modell damit das teuerste Smartphone aus der eigenen Produktion des Unternehmens ist. Damit fällt die Ausrede des Preises bei einigen Punkten weg – allerdings muss man auch sehen, dass die Topmodelle mittlerweile mehrere hundert Euro mehr Kosten. Das iPhone X ist beispielsweise sogar bis zu 1000 Euro teurer – entsprechend sollte man auch die Ansprüche an das Gerät formulieren.

Design und das neue Gehäuse

Beim Design hat Gigaset auch beim GS370 keine Experimente gemacht. Das Gerät ist von außen weitgehend kontrastlos, die Ecken sind abgerundet und auch die Kanten haben wieder eine leichte Abrundung. Das kennt man bereits von den Gigaset-Vorgänger Modellen. Die Rückseite wird nun von der Dual Lens Kamera dominiert, die im oberen Bereich zu finden ist und dazu sind die Antennenbändern im oberen und unteren Bereich der Rückseite etwas abgehoben – darüber hinaus gibt es bis auf den Scanner für den Fingerabdruck (mittig im oberen Drittel) auch auf der Rückseite keine weiteren Kontraste. Im Vergleich zu den Vorgänger gibt es beim Design nur eine auffällige Kleinigkeit: die Powertaste ist mit einem roten Rand versehen. Insgesamt wirken die Geräte damit erfreulich zurückhaltend. Das muss man natürlich mögen, aber wer sich damit anfreuden kann, findet beim GS370 ein Gerät, das vergleichsweise neutral und unauffällig bleibt.

Nimmt man die Geräte dagegen in die Hand, wird der Unterschied zum Vorgänger sofort deutlich. Bisher hatte das Unternehmen lediglich auf Gehäuse aus Kunststoff gesetzt. Beim GS370 kommt zum ersten Mal Metall als Material zum Einsatz und das macht sich sofort positiv bemerkbar. Die Geräte fassen sich wertig an und liegen gut in der Hand. Auch bei den Vorgänger hatte man die Oberfläche bearbeitet – der Eindruck des GS370 bei der Haptik ist aber aufgrund der besseren Materialien trotzdem um Längen besser.

Die neue Wertigkeit des GS370 schlägt sich auch an anderer Stelle nieder. Mußte man bei den Vorgänger-Modellen noch fingernagelmordend die Rückseite aufstemmen, wenn man die Simkarte einlegen oder wechseln wollte, gibt es nun ein bequemes Schubfach samt Öffner an der Seite, wie man es auch von den Modellen der Konkurrenz gewohnt ist. Gigaset verabschiedet sich also auch auf diese Weise von der Einsteiger-Klasse.

Die Technik im Gigaset GS370

Bei der Technik wurde ebenfalls im Vergleich zu den aktuellen Modellen zugelegt. Für die Leistung sorgt ein MTK 6750T Prozessor, der auf 3G RAM mit 32GB Speicher oder 4GB RAM mit 64GB Speicher (GS370+) zurück greifen kann. Die Modelle bieten dazu echtes Dual Sim Modell mit zwei Simkarten Slots und zusätzlich einen dritten Slot für die SD Karte (mit bis zu 128GB Speicher). Wie bei den Vorgängern gibt es wieder einen Fingerabdruck-Sensor auf der Rückseite, der wieder bis zu 5 Abdrücke speichern kann.

Bei der Performance gibt es Fortschritte, aber natürlich keine Topleistungen. Man sieht bereits am Screnshot vom Geekbench Benchmark, dass die Geräte mit den aktuellen Topmodellen nicht mithalten können. Das ist aber auch gar nicht zu erwarten gewesen. Im täglichen Einsatz bemerkt man diese Unterschiede aber kaum. Das GS370 reagiert sehr schnell auf alle Befehle und Eingaben und hatte auch mit vielen geöffneten Apps kaum Probleme. Gößere Grafikanwendungen und schnelle Spiele sind dagegen nicht das Revier des GS370.

Die Kamera beim GS370

Die Dual Lens Kamera war bei der Vorstellung der neuen Geräte eine echte Überraschung, denn bisher gab es diese Modelle in diesem Preisbereich nur selten. Damit bieten die Modelle nun auch Funktionen wie die Hintergrund-Unschärfe. Diese muss man allerdings selbst einstellen und sie funktioniert nicht so gut, wie man es von Apple, Huawei und anderen Anbietern in diesem Bereich her kennt. Es wird grob gesagt immer ein (einstellbarer) Bereich scharf gestellt, der Rest bleibt unscharf. Das ist immer etwas ungenau, da meistens mehr scharf bleibt, als man eigentlich haben möchte.

Beim normalen Einsatz gibt es allerdings wenig zu meckern, die Kamera macht solide Bilder, lediglich bei wenig Licht gibt es schnell ein Farbrauschen.

Android 7.0 auf den Modellen

Bei der Software kommt beim Gigaset GS370 Android 7.0 zum Einsatz. Das ist ein wenig enttäuschend, denn immerhin ist der Nachfolger Androi 8 Oreo bereits seit einigen Monaten auf dem Markt und daher war die Hoffnung durchaus da, dass die neuen Modelle gleich mit Android 8 ausgeliefert werden. Allerdings hat das Unternehmen angekündigt, dass es hier im ersten Halbjahr 2018 ein Update geben soll, so dass ab dann auch Android 8 auf den GS370 Modellel zur Verfügung stehen wird. Einen genauen Termin dazu gibt es aber noch nicht.

Ein weiterer Punkt: Gigaset setzt auf dem Modell ein reines Android ein. Es gibt also keine Veränderungen durch den Hersteller und das Unternehmen hat (sehr erfreulich) auch darauf verzichtet, eigene Apps vorzuinstallieren. Es gibt lediglich die Giagset App als Handbuch auf dem Gerät – ansonsten ist der Speicher erfreulich leer (bis auf die Android-Standard-Anwendungen).

Akkulaufzeit

Für den Einsatz in der Praxis ist auch immer wichtig, wie lange die Geräte ohne Nachzuladen durchhalten und welchen Zeitraum sie an der Ladestation verbringen müssen. Im Giagset GS370 ist ein 3.600mAh Akku verbaut und damit hat das Gerät im Vergleich zum GS270 (immerhin 5.000mAh) etwas weniger Ausdauer. Allerdings ist der Akku im Vergleich mit anderen Modellen aus dem Bereich trotzdem recht großzügig dimensioniert. Beispielsweise gibt es im Galaxy A3 2017 nur einen Akku mit 2350mAh und im größeren A5 beträgt die Leistung des Akku auch nur 3.000mAh. Das GS370 hat hier also deutliche Vorteile und auch beim normalen Arbeiten merkt man das durchaus: die Geräte halten den Tag über gut durch und können daher ohne Nachladen durchaus für 24 Stunden genutzt werden.

Unser Fazit zum Gigaset GS370

In der Gesamtbetrachtung des Modells muss man natürlich den Preis doch wieder mit einbeziehen und insgesamt hat es das Unternehmen geschafft ein sehr interessantes Smartphone im Bereich der unteren Mittelklasse auf den Markt zu bringen. Mit Dual Lens Kamera und Metallbody kann es durchaus mit den anderen Geräten auf dem Markt mit halten und setzt durch die Kamera sogar noch einen neuen Standard für diesen Preisbereich. Schade ist dagegen, dass es mit Android 7 noch nicht die neuste Betriebssystem-Version gibt – aber das soll sich 2018 schnell ändern.

Zuletzt aktualisiert: 8. Dezember 2017


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