Telematik Apps für Verbraucher und Logistik – von Sparpotenzial bis Effizienzsteigerung

Die Verknüpfung zwischen Informatik und Telekommunikation bringt Verbrauchern und Gewerbetreibenden Vorteile. Während Autofahrer durch den Einsatz moderner Telematik Apps von Einsparungen bei der Kfz-Versicherung profitieren, steigern Transportunternehmen ihre Effizienz. Ein Einblick in das aktuelle Angebot.

Mit Telematik lässt sich nachweisen, ob Autofahrer vorausschauend oder eher riskant fahren. Anhand von Beschleunigung, Bremsverhalten, Geschwindigkeit, Leerlaufzeiten und einigen weiteren Messwerten, wird der Fahrstil beurteilt. Diese technischen Möglichkeiten können sich Kfz-Versicherte zunutze machen, indem sie der Versicherung erlauben diese Daten zu überwachen. Anhand der Auswertung wird entschieden, ob der Fahrer mit seinem Fahrverhalten Unfällen und somit Schadensregulierungen vorbeugt. Ist das der Fall, wird er mit vergünstigten Tarifen beziehungsweise belohnt. Wie viel Versicherte im Detail sparen können, hängt von ihrem Fahrverhalten und der vertraglichen Gestaltung des Versicherers ab. Das Verbraucherportal Autoversicherung-Vergleich.info hat den Telematik-Tarif der Allianz beispielhaft unter die Lupe genommen und weist auf ein „Rabattpotenzial von bis zu dreißig Prozent“ sowie „einen Mindestrabatt von 10 Prozent“ hin. Andere Versicherungsgesellschaften beschränken die maximale Ersparnis auf 15 oder 20 Prozent. Wie die erforderlichen Werte erhoben werden, entscheidet der Fahrer beziehungsweise der Versicherte. Neben Steckern, die in den Zigarettenanzünder gesteckt und von den Versicherern bereitgestellt werden, gibt es Telematik-Boxen. In Neuwagen sind die Elemente bereits seit 2004 serienmäßig integriert. Die einfachste Datenerhebung erfolgt via Applikation, was inzwischen zahlreiche Versicherer für sich nutzen. Darunter CosmosDirekt, Generali, Axa und die Aachenmünchener. Zwei der Angebote nachfolgend im Fokus:

  • Aachenmünchener Telematik

Die Telematik-App der Aachenmünchener ist gratis und im App Store itunes.apple.com derzeit mit 3,7 von 5 Sternen bewertet. Die Applikation ermittelt automatisiert einen Scorewert (Bemessungswert) anhand der gemessenen Daten wie Kurven-, Brems- und Beschleunigungsverhalten. Die Daten werden einem Vergleich mit der Fahrweise von Referenzfahrern unterzogen. Nach den ersten 400 Kilometern sind bis zu 15 Prozent Bonus auf den nächsten Versicherungsbeitrag denkbar. Nach der ersten Einstufung wird die Fahrweise regelmäßig zur Hauptfälligkeit der Versicherungsprämie eingeschätzt. Im Anschluss müssen Minimum 2.000 Kilometer Telematik-Daten pro Versicherungsjahr aufgezeichnet werden.

  • Axa DriveCheck

Innerhalb der Axa Drive App bietet die Versicherung die Funktion DriveCheck, welche die nötigen Informationen an Axa übermittelt. Mit einem Beitragsnachlass belohnt, werden Fahrer mit einer defensiven, flüssigen und vorausschauenden Fahrweise. Der Analysezeitraum beträgt zwölf Wochen. Teilnehmen können Kunden mit den Versicherungen mobil komfort und mobil kompakt. Fünf Prozent Bonus sichern sich Versicherungsnehmer bereits durch die Teilnahme am DriveCheck. Je nach Score sind bis zu 10 beziehungsweise 15 Prozent Bonus erreichbar.

Telematik-Apps in der Logistikbranche

Dass telematische Daten wertvolle Dienste leisten, hat auch die Logistikbranche längst erkannt. Einer der technischen Ausstatter ist der Gewinner des Telematik Awards 2016 YellowFox. Der Hersteller für professionelle Flotten- und Fahrzeugtelematik hat mehrere Apps für Apple iOS, Android und BlackBerry im Sortiment. Wie unter yellowfox.de bestätigt, wurde die YellowFleetApp 2013 als beste Telematik App prämiert und erweitert Mobilgeräte zum vollwertigen Telematiksystem. Im Fokus stehen hier Zeiterfassung, Auftragsmanagement, Navigation, Flottenzugriff und die Verwendung als elektronisches Fahrtenbuch. Ideal für Kurierdienste, Speditionen und Fuhrunternehmen.

Die „anschlussfertige Plug-In-And-Go Lösung“ FleetMove, wie sie bei aral-plus.de betitelt wird, verspricht effektive Kostenkontrolle für Flotten. Entwickelt mit TomTom Telematics können Betriebe wesentliche Informationen von Fahrzeugen und Fahrern einsehen und Einsparpotenziale erkennen. Die Kombination mit der Curfer App von TomTom bringt zusätzlich Ersparnisse, in dem Umwege zu Tankstellen vermieden werden. Die App informiert Fahrer über die nächstgelegenen Stationen aus dem Routex-Verbund sowie von Aral und BP. Außerdem werden alle Informationen zu den Fahrten auf den Smartphones gespeichert. Darunter Hinweise zum Fahrverhalten und Kraftstoffverbrauch. Die über die jeweiligen Bordgeräte gesammelten Werte, lassen sich mit der zentralen Software FleetMove gebündelt nachvollziehen und analysieren. CO2-Ausstoß, Fahrerleistung und Kraftstoffverbrauch sind ein Auszug aus den personalisierten Daten.

Couplink will mit seiner Telematik App smart!matics den Einstieg in die Telematikwelt besonders simpel gestalten und die Produktivität von Flotten steigern. Je nach Tarif (Starter, Basic, Zusatzpakete) erlaubt die App:

  • Übernahme von Auftrags- und Tourdaten via Excel-Import

  • Disposition von Fahrzielen und Fahrern

  • Einsehen von Fahrzeug- und Auftragsstatus

  • Optimierung Zeitmanagement und Fahrzeugauslastung

  • Navigation

  • Ortung

Auf eine Vertragsbindung und Installationskosten wird verzichtet. Ab Paket Basic wird pro Tag und Fahrzeug eine Nutzungsgebühr fällig. Weiterführende Informationen zu den Gebühren unter smartmatics.de.

Datenschutz bei Telematik-Apps

Datenschutz ist ein großes Thema. Bei einem Großteil der Telematik-Systeme ist die Aktivierung des GPS Voraussetzung, wodurch sowohl die Telematik- als auch die Mobilfunk-Anbieter Daten erfassen. Verbraucher müssen jedoch keine Bedenken haben, dass die Telematik-Daten dazu verwendet werden bei einer Schadensregulierung eine gesonderte Beurteilung oder sonstige Einstufungen vorzunehmen. Die Versicherer kooperieren bezüglich der Telematik-Tarife mit externen Unternehmen, welche die übermittelten Informationen auswerten. Diese werden einer Nummer zugeordnet, um sie zu anonymisieren. Lediglich bei einer richterlichen Anordnung müssen die Unternehmen die Daten der Staatsanwaltschaft aushändigen, was bei einer schweren Straftat der Fall sein kann. Ansonsten bleiben die telematischen Informationen anonym.

Titelbild von StockSnap – pixabay.com

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