Mobilfunk: 11,5 Prozent des Bundesgebietes ohne LTE oder UMTS

Die Mobilfunk-Versorgung in Deutschland ist vor allem im ländlichen Raum immer wieder ein Grund zur Kritik. Die FDP hat im Bundestag daher eine Anfrage gestellt, wie sich der Netzausbau in Fläche gestaltet und welche Bereiche derzeit noch nicht versorgt sind. Dabei hat sich ergeben, dass nach dem aktuellen Stand derzeit etwa 41.000 Quadratkilometer nicht mit schnellem mobilen Internet abgedeckt sind.

Das heißt konkret in diesem Bereich gibt es noch keinen Mobilfunk mit Datenübertragung per UMTS, HSDPA oder LTE. Man surft dort also maximal im 2G Bereich mit EDGE und das ist dann doch sehr langsam. In diesen Regionen nützt es dann auch nichts, wenn man einen passenden Handytarife oder eine Allnet Flat mit LTE und viel Datenvolumen hat, denn wenn das Netz keine schnellen Verbindungen unterstützt, kann man diese auch mit dem Smartphone nicht nutzen. Unter Umständen bezahlen Verbraucher daher in diesen Bereichen für eine Leistung, die gar nicht angeboten wird, weil die Netze nicht so weit ausgebaut sind.

Allerdings ist der Netzausbau regional höchst unterschiedlich. In den Ballungsgebieten beträgt die Netzabdeckung fast 100 Prozent und in der Fläche liegen die Anteile teilweise deutlich niedriger.

Bei der HAZ schreibt man dazu:

… Im Ranking der Bundesländer ist das mobile Breitbandinternet am schlechtesten in Rheinland-Pfalz ausgebaut. Hier sind 16,8 Prozent der Landesfläche unterversorgt. Auch in Baden-Württemberg (16,4 Prozent Unterversorgung), Bayern (14,5 Prozent), Brandenburg (14,4 Prozent) und Thüringen (11,8 Prozent) gibt es überdurchschnittlich viele Funklöcher. In Mecklenburg-Vorpommern und Hessen (jeweils 11,2 Prozent), dem Saarland (9,8 Prozent), Sachsen (9,4 Prozent), Sachsen-Anhalt (8,5 Prozent), Niedersachsen (8,4 Prozent), Nordrhein-Westfalen (5,5 Prozent) und Schleswig-Holstein (4,5 Prozent) ist der Netzausbau weiter als im Bundesdurchschnitt. Eine vollständige oder nahezu vollständige mobile Breitbandabdeckung gibt es in den Stadtstaaten Hamburg, Bremen und Berlin. …

Das ist eher kein gutes Zeichen, denn derzeit steht die Versteigerung der neuen 5G Fequenzen vor der Tür und es gibt aber immer noch Lücken in den 3G und 4G Bereichen. Es besteht daher zu befürchten, dass auch im 5G Bereich zuerst die Ballungsgebiete versorgt werden und sich in den 41.000 Quadratkilometern, in denen derzeit schnelles Internet fehlt, auch zukünftig nichts tun wird. Bei der Versteigerung der 4G Lizenzen hatte die Bundesregierung zwar die Auflage erteilt, zuerst die weißen Flecken bei der Versorgung zu schließen, das scheint aber nach wie vor nicht vollständig abgeschlossen zu sein. Etwas ähnliches ist auch im 5G Bereich geplant, allerdings gibt es noch keine konkreten Details zur Ausgestaltung dieser Regelungen. Die Bundesnetzagentur schreibt dazu lediglich:

Die Bundesnetzagentur beabsichtigt, die Vergabe der Frequenzen an eine Versorgungsverpflichtung zu koppeln, die den Mobilfunknetzbetreibern Auflagen zur Netzabdeckung macht. Der Umfang dieser Verpflichtungen – insbesondere hinsichtlich der zeitlichen und finanziellen Realisierbarkeit – ist noch zu klären. Erörtert wurden zudem die Interessen von Diensteanbietern. Diensteanbieter tragen wesentlich zum Wettbewerb bei. Die bislang aus den UMTS-Lizenzen geltenden Diensteanbieterverpflichtungen enden im Jahr 2020. Daher ist zu prüfen, wie Diensteanbieter diese Rolle beibehalten können.

Es bleibt also abzuwarten, ob mit der Vergabe von 5G auch Bereiche geschlossen werden können, in denen es bisher noch kein schnelles mobiles Internet gibt, oder ob man auch hier wieder eher auf hohe Einnahmen setzt und die Anforderungen an die Bieter entsprechend gering hält.


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