Schnelles 5G soll kommen – die Telkos stellen Bedingungen

Die neue Netzgeneration 5G soll deutlich schneller sein als die aktuellen 4G-LTE-Standards und mehr Datenübertragung und schnellere Reaktionszeiten ermöglichen. Dazu müssen aber die Mobilfunk-Netz in ganz Europa wieder umgebau und auf einen neuen Stand gebracht werden, der dann auch 5G Datenübertragung ermöglicht.

Auf einer Konsultation der EU-Kommission am Montag haben die Telekommunikationsunternehmen ihre Vorstellung dazu vorgestellt und ein “5G Manifest” übergeben, dass die Vorstellungen der Unternehmen enthält, wie man sich den 5G Ausbau vorstellt. Das Ziel ist dabei gleich am Anfang klar festgeschrieben: Europa soll ab 2020 die Vorreiter-Stellung beim 5G Ausbau weltweit einnehmen. Das ist das Zuckerbrot im Papier, allerdings folgt die Peitsche auch relativ schnell, denn die Unternehmen haben im Manifest auch viele Bedingungen fest geschrieben.

Im großen und Ganzen möchte man zukünftig von Seiten der Telkos beim Netzausbau und der Nutzung freie Hand haben und weitgehend unabhängig sein von staatlicher Reguliergung. Besonders die Netzneutralität wird dabei kritisiert. Im Papier heißt es:

The telecom Industry warns that the current Net Neutrality guidelines, as put forward by BEREC, create significant uncertainties around 5G return on investment. Investments are therefore likely to be delayed unless regulators take a positive stance on innovation and stick to it.

Falls die EU an der Neutralität der Netze und Anbieter fest halten sollte, wird es also nach Vorstellungen der Unternehmen eng mit dem 5G Ausbau. Man könnte das auch als Erpressung bezeichnen. Entweder die EU gibt den Unternehmen freie Hand bei der Nutzung von 5G oder es dauert deutlich länger, bis die entsprechende Infrastruktur ausgebaut ist.

Wie das aussieht kann man in Deutschland bereits beim 4G Bereich erkennen, denn auch beim LTE gibt es Ausnahmereglungen. So kommt es, dass auch 6 Jahre nach der ersten Versteigerung von LTE Frequenzen Anbieter wie die Telekom oder Vodafone die Konkurrenz aus dem LTE Netz heraus halten kann und die Bereiche nur eigenen Kunden anbietet. Das wäre natürlich auf 5G Ebene kaum zu wünschen, denn was nützt ein gut ausgebautes 5G Netz, wenn es die meisten Kunden ohnehin mit ihren Tarifen nicht nutzen können und es in erster Linie eine Wettbewerbsnachteil für die Discounter darstellt.

Daher muss man das Manifest durchaus kritisch bewerten – die Telekommunikationsunternehmen haben hier ihre Vorstellungen und Wünsche aufgeschrieben – für den Markt und die Kunden ist das aber sicher nicht die beste Lösung.

 


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